Blickwinkel: Berufsunfähigkeitsversicherung

veröffentlicht am 4. April 2018

Sparkassen-Beraterin VersicherungenAnne_Meier_ Ein Gastbeitrag von

Anne Meier
Juniorberaterin
Abteilung Versicherungen und Bausparen
Sparkasse Wuppertal

 

Versicherungen, ein Buch mit sieben Siegeln. Langweilig. Unfassbar kompliziert. Man kann eigentlich nur verlieren. Da geht’s doch nur darum, was zu verkaufen… Wenn wir ehrlich sind, Gedanken, die wahrscheinlich keinem unbekannt sind. Und kann man es uns verübeln? Nein, vermutlich nicht. Versicherungen sind unsichtbar. Schafft man sich eine an, freut sich niemand so richtig für einen. Und schwenkt man sie stolz mit ihren 52.000-Seiten Bedingungswerk vor seinen Freunden rum, hab ich bisher noch nie zu hören bekommen: „ Ja, Mensch – wow! Was für eine sexy Altersvorsorge! Steht dir richtig gut – wo haste die her?“ Nein. Diese Reaktion ist vielleicht niedlichen Tops eines schwedischen Textilunternehmens vorenthalten, nicht aber den Versicherungen.

Und nun schreib ich hier meine Zeilen und weiß, dass ich vermutlich gleich ein Augen-verdrehen kassieren werde, aber, ich sag’s jetzt einfach frei raus: Versicherungen sind nicht alle böse. Und ein paar von ihnen halte ich tatsächlich für richtig gut und sinnvoll – aber wissen Sie was? Nur, wenn man grundsätzlich versteht, warum überhaupt man ihnen fünf Minütchen Aufmerksamkeit schenke sollte. Also, Sie haben bis hierhin durchgehalten, ich würde Ihnen jetzt gerne jemanden vorstellen. Und ich verspreche, ich mache es kurz, schmerzlos und ohne eine Million Fachwörter.

Die beißt nicht: die Berufsunfähigkeitsversicherung

Das zählt übrigens nicht als Fachwort, so ist schließlich ihr Name und dafür kann keiner was. Wenn Sie verstehen möchten, wozu sie gut ist, müssen Sie ein paar Schritte in ihren Schuhen gehen. Und das heißt, wir müssen einen Blick riskieren, was der Staat mit uns vorhat, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, arbeiten zu gehen. Und hierbei ist es herzlich egal, warum das so ist. Alles zählt: Unfall, Burn-out, Depressionen, sogar Allergien – entscheidend ist erst mal: Arbeiten ist raus!

Allein der Gedanke macht mich fertig! Denn wie sieht’s denn aus, wenn Sie nicht mehr arbeiten können? Müssten Sie zurück zu Ihren Eltern ziehen? Muss Ihre Freundin jetzt Sie beide versorgen? Geld borgen von der Familie? Oder Freunden? Und wie lange soll das gehen? Fies. Einfach fies.

Aber zurück zum Staat: Der lässt Sie nämlich vom Grundprinzip her nicht im Stich. Er gibt Ihnen Geld. Zumindest ein bisschen. Entscheidend ist, wie „kaputt“ Sie sind und ob Sie nicht einfach umschulen können. Denn nur weil Sie zum Beispiel nicht mehr Industriekaufmann sein können, heißt das ja nicht, dass kein anderer Job mehr möglich ist. (Auch fies, ich weiß) Wenn es am schlechtesten um Sie steht, bekommen Sie das meiste Geld. Konkret bedeutet das: 32 atemberaubende Prozent von Ihrem letzten Brutto. Und nun, falls Sie es schaffen, länger als sechs Stunden – als was auch immer – zu arbeiten, gibt es nichts.

Da auch meine Laune allein durch das Aufschreiben der Fakten deutlich gesunken ist, spekuliere ich mal, dass es Ihnen ähnlich geht – also zieh ich uns mal wieder nach oben. Kommen wir zum Punkt. Das mit 32% nicht gut Kirschen essen ist, muss ich keinem erzählen. Dafür muss man kein Mathe-Genie sein. Und dass man wahrscheinlich auch weiterhin auf das Amt und bzw. oder Familie und Freunde angewiesen ist, wird auch keinen überraschen, geschweige denn glücklich machen. Aber nun kommt die gute Nachricht: Sie wieder zu einem unabhängigen Menschen zu machen, ist der Job Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung! Keine andere Da-Seins-Berechtigung hat das Ding! Und damit das glatt läuft, habe ich in all meiner Liebenswürdigkeit ein paar Tipps parat. Denn Versicherungen erfüllen nur ihren Zweck, wenn sie anständig ausgestattet sind.

So läuft der Hase.

Tipp 1: Schließen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab, wenn Sie jung sind. Wenn es irgendwie sinnvoll möglich wäre, würde ich Ihnen sogar raten, sich darum zu kümmern, sobald Sie auf die Welt gekommen sind! Warum? Weil es günstig ist! Je jünger Sie sind, desto gesünder sind Sie im Regelfall. Heißt aus Versicherungssicht, die Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit für sie einstehen zu müssen, ist eher gering. Und das wird belohnt durch kleine Beiträge.

Tipp 2: Schummeln Sie nicht bei Gesundheitsfragen! Böser Fehler! Die Versicherung wird es herausfinden und dann sind Sie angeschmiert! Selbst wenn der Fußball Ihnen schon in jungen Jahren das Knie zerstört hat oder Sie mit einer fiesen Allergie leben müssen – teilt es mit! Im schlimmsten Fall gibt’s einen Ausschluss. Das bedeutet, die Versicherung zahlt nicht, wenn Sie wegen des Knies nicht mehr arbeiten können. Der Rest Ihres Körpers darf aber weiterhin „kaputt“ gehen und Sie sind safe.

Tipp 3: Seien Sie nicht naiv! Ich weiß, der Gedanke mal nicht mehr fit zu sein, findet jeder absolut widerlich! Ist doch klar! Aber solange Sie nicht Superman sind, sind Sie nun mal anfällig. Und wenn‘s nicht körperlich anstrengend ist, was Sie tun, dann beglückwünsche ich Sie: Mit der häufigste Grund, warum Menschen berufsunfähig werden, ist Burnout. Bürojobs olé! Allein in meinem Lehrjahr sind zwei Mit-Auszubildende tatsächlich berufsunfähig geworden – mit Anfang zwanzig! (Warum? Zeckenbiss! Denkt auch keiner dran, oder?)

Ich hoffe, Sie haben es bis hierher geschafft und sind nicht mittendrin verloren gegangen. Und wenn ich das abschließend noch loswerden darf: Suchen Sie sich einen Berater in der Sparkasse, der sich Zeit für Sie nimmt und dem Sie vertrauen. Und wenn Sie Fragen haben oder nicht mitkommen – sagen Sie es ihm. Wir wissen, dass das Thema fies ist. Wir wissen, in der Schule oder im Job erzählt es Ihnen keiner. Also „nutzen“ Sie uns. Das ist Ihr gutes Recht – und wir machen das gerne – versprochen!

Mehr Informationen zur Berufsunfähigkeitsversicherung finden Sie hier bei Ihrer Sparkasse Wuppertal.