Sie wollen Gutes tun? So spenden Sie richtig

veröffentlicht am 3. Februar 2021

Sie wollen Gutes tun? So spenden Sie richtig

 

Spender haben die Qual der Wahl: Umwelt-, Tier- und Naturschutz, humanitäre Hilfe oder Katastrophenhilfe. Wie findet man das richtige Hilfsprojekt für sich? Und woran erkennt man, ob die Organisationen seriös sind?

Die Deutschen haben laut einer Erhebung von Statista von Januar bis September 2020 rund 3,3 Milliarden Euro gespendet. Trotz der Coronakrise ist die Gesamtsumme der Spenden im vergangenen Jahr nicht gesunken, sondern gegenüber 2019 sogar gestiegen. In Deutschland gibt es rund 600.000 gemeinnützige Organisationen. Caritas, Malteser, Brot für die Welt und Ärzte ohne Grenzen sind nur einige der Bekannteren.

Zusätzlich wollen auch die vielen kleineren Projekte, die in Zeitungen, im Fernsehen, per E-Mail oder Social Media für sich werben, gesehen und unterstützt werden. Da ist es mitunter nicht immer leicht, das Richtige für sich zu finden und zu erkennen, ob die eigene Spende in die richtigen Hände gelangt.

Wie man das passende Projekt findet

Machen Sie sich bewusst, was Ihnen wichtig ist. Kinder? Gesundheit? Tiere? Armutsbekämpfung? Umweltschutz? Schauen Sie auf staufenbiel.de vorbei, dort sind ein paar Beispiele für nationale NGOs zusammengetragen. Auf Webseiten wie www.transparency.de oder in der Mitgliederliste des Deutschen Spendenrats unter www.spendenrat.de gibt es ganze Listen von Projekten, die man unterstützen kann. Zudem bietet das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) eine praktische Suchmaschine für Anlaufstellen.

Transparenz ist das A und O jeder Spendensammlung. Achten Sie darauf, dass die gewählte Organisation auch Rechenschaft über Einnahmen und Ausgaben ihrer Projekte ablegen kann. Ein aktueller Jahresbericht sollte auf der Website zu finden sein und alle Informationen aufweisen, etwa auch, wie viel für Verwaltung und Werbung ausgegeben wurde. Überprüfen Sie, ob die Angaben zu den Projekten aktuell und umfassend sind. Zusätzlich hilft der Blick auf die Social-Media-Kanäle der jeweiligen Institutionen. Lassen Sie sich bei Sammlungen auf der Straße vom Spendensammler einen Mitgliedsausweis vorzeigen. Darauf sollte sein Name und ein Hinweis zu etwaigen erfolgsabhängigen Vergütungen zu lesen sein.

Ein Siegel ist ein aussagekräftiges Merkmal für eine vertrauenswürdige Organisation. Das DZI vergibt ein solches Siegel an seriöse Spendenorganisationen. Auf der Internetseite des DZI finden Sie eine Liste der Organisationen, die das Spendensiegel tragen – und Informationen, von welchen Organisationen das DZI abrät.

Wenn eine Spendenorganisation nicht auf dieser Liste ist, heißt es im Umkehrschluss aber nicht, dass sie unseriös ist. Denn die Prüfung für das Siegel kostet Geld, und gerade kleinere Organisationen sparen sich oft die Kosten dafür. Kriterien für die Vergabe eines solchen Siegels sind unter anderem eine gute Leistungs- und Aufsichtsstruktur sowie Transparenz bei den Finanzen.

Projekte in der Nähe fördern

Spenden Sie lokal und informieren Sie sich, welche regionalen Organisationen und Vereine es gibt, etwa für Obdachlosenbetreuung, Suchtprävention oder zur Förderung von Familien mit Migrationshintergrund. Die Arbeit von kleineren Organisationen in der näheren Umgebung oder Vereinen kann durch den Spender besser nachverfolgt werden – und ist somit transparenter.

Ganz einfach und kostenfrei geht es über die regionale Spendenplattform „Gut für Wuppertal“. Dabei handelt es sich um eine Initiative von betterplace.org und der Sparkasse Wuppertal. Ziel ist es, dem sozialen Engagement in Wuppertal mehr Aufmerksamkeit zu ermöglichen, damit Vereine weitere Spendengelder akquirieren können. Die Sparkasse Wuppertal unterstützt dies jedes Jahr durch mehrere Aktionsformate. Das Beste dabei: 100% Ihrer Spende kommen bei den Vereinen an. Die Kosten trägt die Sparkasse.

Regional organisiert sind zum Beispiel Tierheime, kleinere Vereine und Stiftungen, die sich für artgerechte Nutztierhaltung oder für kranke und verletzte Tiere einsetzen. Lassen Sie sich aber von einer zu emotionalen Werbung, wie etwa Bettelbriefen oder grausamen Bildern moralisch nicht unter Druck setzen und halten Sie Abstand von einer unseriösen Ansprache. Gemeinnützige Organisationen sollten sachlich werben und drängen auch nicht zur sofortigen Unterschrift.

Spenden von der Steuer absetzen

Prüfen Sie die Gemeinnützigkeit der Spendenorganisation. Sie ist Voraussetzung dafür, dass zum Beispiel Finanzämter die Spende in Ihrer Steuererklärung akzeptieren. Aber Achtung: Der Begriff „gemeinnützig“ ist nicht rechtlich geschützt. Das Finanzamt stellt einer Organisation Gemeinnützigkeit aus, aber prüft nicht konkrete Kriterien der Seriosität, wie etwa die Korrektheit aller Angaben auf Werbe- und Informationsmaterialien.

Die Bescheinigung der Gemeinnützigkeit durch ein Finanzamt dient lediglich der Freistellung der Organisationen von der Körperschaftsteuer und dafür, dass Spenden steuermindernd geltend gemacht werden können. Wenn das Projekt wirklich gemeinnützig handelt, sollte Ihrer Spende nichts mehr im Wege stehen. Dabei reicht dem Finanzamt bei Spenden unter 300 Euro der Zahlungs- oder Buchungsbeleg aus. Möchten Sie größere Summen spenden, müssen Sie sich eine Spendenbescheinigung ausstellen lassen.

Ebenfalls wichtig: Beachten Sie die Kündigungsfristen. Seriöse Hilfsorganisationen räumen ein 14-tägiges Widerrufsrecht ein. Grundsätzlich gilt: Je mehr Informationen Sie einholen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihr Geld zweckgemäß, sparsam und wirtschaftlich eingesetzt wird.

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