Wiedervereinigung: Sparkasse packt vor Ort mit an

veröffentlicht am 3. Mai 2022

Deutschlandkarte mit Umriss Deutschland nach Wiedervereinigung

Im Rahmen der Wiedervereinigung reisten Mitarbeitende der westdeutschen Sparkassen in den Osten. Die Wuppertaler gastierten in Schwerin, um die dortigen Filialen fachkundig zu unterstützen. Und wie es sich für einen reibungslosen „Schüleraustausch“ gehört, empfingen sie die Schweriner Kolleginnen und Kollegen auch zum Gegenbesuch im Tal.

Blick übers Tal hinaus

Wer „Wuppertal“ sagt, denkt vielleicht bisweilen auch gleich „Sparkasse“ mit. Nicht von ungefähr, denn die Sparkasse Wuppertal ist als regionale Institution stark in der Stadt verankert. Gleichwohl zeigt sie ebenso die Bereitschaft, über den Stadtrand hinauszublicken – und ihre Unterstützung auch überregional zu gewähren. So geschehen in einer der bedeutendsten Phasen der deutschen Geschichte: der Wiedervereinigung.

Einführung in die Einheit

Im Zuge der Zusammenführung der beiden deutschen, ein wenig voneinander entfremdeten Hälften in einem gemeinsamen System war für den Ostteil nicht selten Angleichung angesagt. Das galt auch hinsichtlich der geldwirtschaftlichen Struktur und des Geschäftsmodells der westdeutschen Sparkasse. Folglich ging es um Unterrichtung, Einarbeitung und Ausbildung in den Niederlassungen der ehemaligen DDR und das übergeordnete Ziel hieß auch hier: Einheit und eine „gemeinsame“ Sparkasse.

Neuland entdecken

Also sandte die hiesige Sparkasse ihre Bankkaufleute als „Missionare“ in das „neue Land“, das gerade im Aufbruch begriffen war: Es waren Sparkassenmitarbeitende, die sich bereitfanden, den Kolleginnen und Kollegen in den östlichen Niederlassungen beim Strukturwandel tatkräftig unter die Arme zu greifen. Da ohnehin gute Verbindungen zur Partnerstadt Schwerin bestanden, hospitierten die Wuppertalerinnen und Wuppertaler in den dortigen Filialen. Und diese Leistung erbrachten sie wiederholt und recht ausdauernd: „Ständig ist ein Team von drei bis vier Mitarbeitern aus Wuppertal im zweiwöchigen Wechsel vor Ort beratend tätig, um in den genannten Geschäftsfeldern [allgemeine Geschäftspolitik, Zahlungsverkehr sowie Kundenberatung im Aktiv- und Passivgeschäft; SPS] – die für die dortigen Mitarbeiter Neuland darstellen – die Sparkasse ein Stück weiterzubringen“, heißt es dazu im Bericht der Sparkasse (1). – Natürlich revanchierten sich die Schweriner und traten gerne zum Gegenbesuch an, um zu schauen, wie „Sparkasse“ auf der anderen Seite vonstattenging.

Gewinne für alle

Im Jahr 1991 hatten mehr als 60 Mitarbeitende der Stadtsparkasse Wuppertal diese Exkursion in die ostdeutschen Gefilde unternommen. Man mag unterstellen: Sie wie auch ihre dortigen Kolleginnen und Kollegen werden den Besuch und gegenseitigen Austausch sicher als Bereicherung erlebt haben. Denn für die Westler bedeutete der „Systemwechsel“ ebenso den berühmten „Blick über den Tellerrand“. Und wer weiß, vielleicht hat dabei der bessere Westen sogar auch ein bisschen Gutes im alten Osten für sich entdeckt.

Im Blog finden Sie weitere, interessante Artikel aus der 200-jährigen Historie der Sparkasse Wuppertal. Hier geht es zur Übersicht.

 

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